Sunnegarte, geschützte Wohngruppe für Menschen mit fortgeschrittener Demenz.

Der Sunnegarte bietet 16 Menschen mit Demenz ganz auf ihre besonderen Bedürfnisse zugeschnittene Räumlichkeiten und Aussenanlagen. An erster Stelle steht hierbei die Sicherheit der Bewohnenden ohne diese in ihren eigenen Fähigkeiten einzuschränken. Im Gegenteil, diese sollen und müssen gefördert werden. Hierzu steht ein Team von ca. 20 Voll- und Teilzeitbeschäftigten unter Leitung von Frau Gabriela Haldemann bereit.

Zusätzlich zu kompetentem Fachpersonal wurde die Station Sunnegarte mit neuester Technik ausgestattet, die dezent in die Infrastruktur integriert wurde. So sind zum Beispiel alle Betten mit einem Mobility Monitor der schweizerischen Medizinfirma compliant concept ausgestattet, der Mobilitätsanalysen 24 Stunden pro Tag in Echtzeit kabellos an einen Computer im Stationszimmer übermittelt.

Viele Betroffene können ihre Bedürfnisse nicht so wie andere Menschen äussern. Doch mit Hilfe der vom Mobility Monitor bereitgestellten Daten können spezielle Probleme von Demenzkranken wie Unruhe, reduzierte Schlafqualität und Schmerzen besser und gezielter behandelt werden.

Doch im Sunnegarte wird mehr geboten: Die Zimmer sind lichtdurchflutet und mit einer barrierefreien Nasszelle ausgestattet. Neuere wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass 2-3-Bettzimmer ideale Rahmenbedingen für Demenzkranke schaffen. Betroffene nehmen ihre Umwelt ganz anders wahr als viele andere ältere Menschen, doch die oft stille Interaktion zu Mitmenschen ist wichtig für sie.

Demenzerkrankte reagieren auf die Verminderung ihrer Erinnerungsfähigkeit häufig mit Verhaltensänderungen und -auffälligkeiten. Der Wohnbereich muss also ganz auf diese Erfordernisse zugeschnitten sein. Den Personen einen guten funktionalen Zustand möglichst lange zu erhalten, ist wichtig, um die Selbstachtung des einzelnen Bewohners zu stärken und somit auch die Pflege und Betreuung zu erleichtern.

Daher gibt es im Sunnegarte keine Einzelzimmer. Für Betroffene, die zum Beispiel nicht mehr selbstständig duschen oder baden können, steht zudem ein eigens dafür eingerichtetes Badezimmer mit integrierter Fussbodenwaage zur Verfügung.

An Demenz erkrankte Personen benötigen eine grundlegend andere Betreuung als nicht Erkrankte. Sie sind häufig nicht krankheitseinsichtig, sowie zeitlich, örtlich und situativ nicht orientiert. Ausserdem lehnen sie häufig oder gelegentlich die Hilfe bei Alltagsaktivitäten und anderen pflegerischen Massnahmen ab. Früher sehr gut bekannte Personen werden verkannt. Des Weiteren ist ein gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus typisch. Erforderlich sind eine einfühlsame pflegerische und psychosoziale Betreuung.

Ziel ist die Erhaltung der Lebensqualität und der Würde. Dabei wird eine Verbesserung der Lebenssituation angestrebt. Um dieses zu erreichen, stehen also die Förderung der Mobilität, die Reduzierung der chronischen Stressbelastung und die Vermittlung des Gefühls von Freiheit und Sicherheit im Vordergrund. Es herrscht eine Kontinuität in der Zusammensetzung der Gruppe, der betreuenden Personen und des Tagesablaufs. Hierfür sind grosszügig und modern eingerichtete Küchen- und Essbereiche vorhanden, um auch für das leibliche Wohl der Bewohnenden sorgen.

Der Aussenbereich des Sunnegarte definiert sich – wie die Räumlichkeiten – über grosszügiges Platzangebot und durch viel Licht. Für die Beete wurde darauf geachtet, dass ausschliesslich giftfreie Pflanzen anzutreffen sind. Hinzu kommen eine Vogelvoliere und ein kleines Gehege plus Stall für Ziegen.

Ausserdem stehen umfangreiche Angebote zur Förderung der physischen und psychischen Fähigkeiten der Bewohnenden im Programm des Sunnegarte: basale Stimulation, Kinästetics, Bezugspersonenpflege, Aktivierung im Alltag und Vieles mehr.

Der Sunnegarte ist räumlich klar von anderen Stationen abgegrenzt, die Ausgänge sind für die Betroffenen als solche aus Sicherheitsgründen nicht erkennbar und der Wohnbereich kann auch nicht aus Versehen verlassen werden.